West-Östliches Tor

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Exponierte Lage an historischer Stelle: West-Östliches Tor nahe Duderstadt.

Das West-Östliche Tor liegt zwischen Duderstadt und Ecklingerode. Zu erreichen ist es zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Bester Ausgangspunkt für die rund drei Kilometer lange Strecke ist der Parkplatz am Adenauerring in Duderstadt. Von dort ist der Weg auf gut ausgebauten Wirtschaftswegen ausgeschildert.

Unscheinbar, fast verwahrlost wirkt der Ort. Die Baumgruppe auf dem Kutschenberg bei Duderstadt erregt dennoch Aufmerksamkeit wegen ihrer exponierten Lage und den zwei verwitterten, in die Höhe ragenden Eichenstämmen. Und das ist gewollt. Inne halten soll und kann man an diesem Ort, ihn auf sich wirken lassen. Hier wird an deutsche und Weltgeschichte erinnert. Die Baumgruppe steht direkt auf der ehemaligen innerdeutschen Grenze, die bis 1989/1990 als Eiserner Vorhang auch die Welt in West und Ost teilte. Dass dieser Ort heute als im Wortsinne grüne Grenze durchlässig ist, die Menschen sogar verbindet, daran erinnert das West-Östliche Tor.

Geformt wird es von den zwei zwölf Meter hohen Eichenstämmen, die am Boden mit einer Edelstahlschwelle verbunden sind. Eingerahmt werden sie von 66 Roteichen. Frisch gepflanzt sollen sie die Eichenstämme überwuchern, während diese verwittern. Ein Symbol für das Zusammenwachsen von West und Ost, geschaffen von den Künstlern Anka Förster und Robert Schützle. Ihr Entwurf wurde von einer Jury aus einer Reihe von Vorschlägen ausgewählt.

Seiner Bestimmung übergeben wurde das West-Östliche Tor im Juni 2002 vom früheren sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow und dem damaligen Bundesumweltminister Jürgen Trittin. Initiiert wurde das Kunstwerk von der Naturschutzorganisation BUND, finanziert wurde es von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Sie wollten mit dem West-Östlichen Tor darauf aufmerksam machen, dass die ehemalige innerdeutsche Grenze auch ein Naturdenkmal und schützenswerter Biotopverbund ist. Das West-Östliche Tor liegt auf dem sogenannten Grünen Band, einem Naturschutzgroßprojekt entlang des früheren Grenzstreifens.

Von Kutschenberg aus ist die Landschaft des Eichsfelds in West und Ost zu sehen. Von hier aus hat man den Blick auf die Türme der Stadt Duderstadt, die Erhebung der Gleichen, die Höhenzüge von Weserbergland, Solling und Ohmgebirge. Bei guter Sicht ist auch der Harz zu sehen.