Bergkloster Heiligenstadt

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Das Bergkloster Heiligenstadt ist ein Kloster in Heilbad Heiligenstadt (Thüringen). Die Ordensgemeinschaft der Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel (SMMP) wurde 1807 unter ihrem damaligen Namen „Arme Töchter der Barmherzigkeit“ von der Lehrerin Julie Postel in Cherbourg / Frankreich gegründet. Julie Postel nannte sich von da an Maria Magdalena, worauf der heutige Name der Kongregation zurückgreift. Seit 1862 gibt es einen inzwischen eigenständigen deutschen Ordenszweig. Dessen Mutterhaus befindet sich in Heilbad Heiligenstadt.

Geschichte

Schwester Placida Viel stellte auf ihren Reisen, auf denen sie um Geld für den Aufbau des Mutterhauses bettelte, den Kontakt zu vier Lehrerinnen im thüringischen Eichsfeld her. So kam es 1862 zur Gründung einer ersten deutschen Ordensniederlassung in Heiligenstadt. Seit dieser Zeit sind die Ordensfrauen im Eichsfeld auch unter dem Beinamen „Heiligenstädter SchulschwesternBKL“ bekannt. Vom Eichsfeld aus gründeten die Schwestern zahlreiche Konvente im heutigen Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und den Niederlanden. Sie sind nach wie vor besonders in Krankenhäusern, Schulen und Einrichtungen der Seniorenhilfe tätig. Etwa 30 dieser Einrichtungen befinden sich derzeit in eigener Trägerschaft. Zudem engagieren sich die Schwestern in der Seelsorge und Pastoralarbeit verschiedener Pfarrgemeinden.

Bedingt durch die politischen Spannungen zwischen Deutschland und Frankreich nach dem Ersten Weltkrieg ist der deutsche Ordenszweig seit 1920 eine eigenständige Kongregation.

Die innerdeutsche Teilung veranlasste die Schwestern nach dem Zweiten Weltkrieg wiederum, ihr Mutterhaus von Heiligenstadt zunächst nach Geseke zu verlegen. Ab 1968 befand es sich dann im neu errichteten Bergkloster Bestwig. 2003 ist das Generalat des Ordens wieder nach Heiligenstadt zurückgekehrt. Bestwig wird Sitz der Europäischen Provinz. Im Jahr 1992 zogen Schwestern in das ehemalige Prämonstratenserkloster Oelinghausen ein.

Sr. Aloisia Höing ist seit 1996 Generaloberin; sie wurde 2002 und 2009 im Amt bestätigt. Von 2003 bis 2006 war sie außerdem Vorsitzende der Vereinigung der Ordensoberinnen Deutschlands (VOD). Nach dem Zusammenschluss dieser Organisation mit den Vereinigungen der Ordensobern der Priester- und Brüderorden 2006 wurde sie zur ersten Vorsitzenden der neu gegründeten Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK) gewählt.