Burgruine Rusteberg
Die Burgruine Rusteberg, auch Rustenberg genannt, ist eine verfallene Burganlage auf einem isolierten Berggipfel zwischen den Gemeinden Marth und Rustenfelde im Landkreis Eichsfeld.
Lage
Die Burg Rusteberg befindet sich auf einem steil aus dem Leinetal aufragenden kegelförmigen Berg, etwa 10 km westlich der Kreisstadt Heiligenstadt. Im Mittelalter verlief hier eine wichtige Heer- und Handelsstraße über Arenshausen und Uder in das Eichsfeld.
Geschichte
Die zunächst nur schwach befestigte Höhenburg auf dem Rusteberg wurde 1123 erstmals urkundlich erwähnt und bereits um 1160 durch Landgraf Ludwig II. von Thüringen wieder zerstört.
Unter Erzbischof Adalbert I. wurde das Mainzer Territorium im Eichsfeld noch im 12. Jahrhundert bedeutend erweitert und durch den Bau einiger Burgen gesichert. Die herausragende Bedeutung des Rusteberg wird in der Folgezeit durch zahlreiche Beurkundungen, zugleich Nachweis für Aufenthalte der Erzbischöfe, und die Einrichtung eines Burggrafenamtes unterstrichen. Militärisch und administrativ wurde der Burggraf von Rusteberg durch Ministerialen und Vögte unterstützt, im 13. Jahrhundert stellten die Häuser Everstein und Wittgenstein die Burggrafen.[1] Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts übertrugen die Erzbischöfe dem aufstrebenden Heiligenstadt zahlreiche administrativen Aufgaben. Auf der Burg blieb noch bis 1540 die Amtsverwaltung (Vogteiamt) erhalten. Während des Bauernkrieges wurde die zur Festung ausgebaute Anlage von den Bauernhaufen weiträumig umgangen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg von Hessen-Kasselschen Truppen eingeschlossen und musste schließlich übergeben werden, kam aber im Westfälischen Frieden an Kurmainz zurück. 1749–1750 erbaute die Amtsverwaltung am Fuße des Burgberges ein Verwaltungsgebäude. In diesem Zusammenhang begann der Abbruch der bis dahin noch weitgehend intakten Burganlage, deren Steine als Baumaterial dienten.[2] Die Burgkapelle diente der Bevölkerung noch bis in die jüngste Vergangenheit als Andachtsort.