Christus der Erlöser

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Die Kirche „Christus der Erlöser“ befindet sich auf dem Hülfensberg im Obereichsfeld.

Die älteste Urkunde mit Nachrichten über den Hülfensberg ist eine Papsturkunde aus dem Jahre 1351, in der die Pfarrstelle St. Salvator auf dem Stuffenberg genannt ist. Eine weitere Urkunde ist auf den 30. Mai 1352 datiert. Zu dieser Zeit gehörte der Hülfensberg zum Martinsstift in Heiligenstadt, das 1357 das Patronat über die Wallfahrtskirche dem Zisterzienserinnenkloster Anrode überließ. Von Anrode aus wurde die Wallfahrt zum Hülfenskreuz organisiert. Die Entstehung des Kruzifixes wird meist ins 11. oder 12. Jahrhundert datiert. Es befindet sich am „Gnadenaltar“ in der um 1360 bis 1367 erbauten Erlöserkirche „St. Salvator“. Dieser Kirchenneubau wurde an einen älteren, an der Südseite, neben der Sakristei liegenden Teil angebaut. Jener Teil, ein Bethaus, stammt aus der Zeit vor dem Jahr 1000.

1583 wurde der Hülfensberg kurmainzisch und blieb – wie das gesamte Eichsfeld – auch während der Reformationszeit römisch-katholisch.

Die Erlöserkirche wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erweitert und verändert, insbesondere erfuhr sie im 17. Jahrhundert eine behutsame Barockisierung.

1810 wurde das Kloster Anrode von König Jérôme Bonaparte aufgehoben und mit all seinen Besitzungen an Franz Just von Wedemeyer verkauft. Damit wurde der Hülfensberg Privatbesitz. Elf Jahre später schenkte Wedemeyer das Plateau des Hülfenberges mit seiner Gnadenkirche der bischöflichen Behörde.

1890 wurde die Kirche nach Plänen des Franziskaners Paschalis Gratze neugotisch erweitert. Die angebaute erste Bonifatiuskapelle wurde abgebrochen und an anderer Stelle wieder aufgebaut. Auf den Grundmauern der alten Kapelle wurde die Apsis mit dem Altar- und Chorraum gebaut.