Das Eichsfeld im Fernsehen

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Reporter Sven Tietzer

Auf der Suche nach ungewöhnlichen Geschichten und interessanten Menschen war das NDR Fernsehen mit dem Reporter Sven Tietzer vom 26. bis 30. Januar 2009 im Eichsfeld unterwegs. Man konnte ihm Tipps geben, was es zu entdecken gibt.

Nach Solling, Wesermarsch, Teutoburger Wald, Elm und Brookmerland war Sven Tietzer zuletzt in der Landeshauptstadt Hannover unterwegs. Nun wagte er sich wieder in eine ländlichere Region. vom 26. bis 30. Januar war der Niedersachsen 19.30 Reporter im Eichsfeld unterwegs. Auf der Suche nach schrägen Hobbys, skurrilen Geschichten und interessanten Gesprächspartnern war Sven Tietzer auf die Hilfe der Zuschauer angewiesen. Man konnte dem Reporter einen Tipp geben, wo er Menschen mit nicht ganz alltäglichen Ideen, Berufen oder Hobbys treffen kann.

Stationen

Montag

Line Dance

Wer noch nicht weiß, was Line Dance ist, kann das in Nesselröden erfahren. Alle zwei Wochen treffen sich dort die Country Freunde, um ihrer gemeinsamen Leidenschaft nachzugehen. Anders als bei klassischen Tänzen, gibt es beim Line Dance keine festen Tanzpartner. Stattdessen tanzt eine Gruppe in einer Linienformation. Traditionell wird Line Dance zu flotter Country- und Western-Musik getanzt. Aber auch zu Rumba, Cha Cha oder Foxtrott lässt sich Line Dance tanzen. Einfache Varianten mit nur 16 Schritten sind auch für Anfänger schnell tanzbar, während kompliziertere Schrittfolgen auch für erfahrene Tänzer noch Herausforderungen bedeuten können.

Nicht alle Mitglieder der Country Freunde Nesselröden sind allerdings auch Line Dancer. Vielmehr eint sie ihre gemeinsame Liebe zur Western-Musik und ihre Vorliebe für die typische, amerikanische Country-Lebensart. So stehen neben den regelmäßigen Line Dance Terminen auch gemeinsame Fahrten zu Konzerten oder anderen Country-Veranstaltungen auf dem Programm.


Dienstag

Ferkel

Zu Zeiten, als Hausschlachtungen auf dem Land noch an der Tagesordnung waren, kam es für Familien einer Katastrophe gleich, wenn das Schwein erkrankte und vor der Schlachtung verstarb. Deshalb kam Herr Napp aus Nesselröden auf die Idee, die Tiere seiner Nachbarn zu versichern. In den 1960er Jahren waren bis zu 1.800 Tiere bei ihm versichert. Heute sind es nur noch 20 Vierbeiner, deren Leben für 4,50 Euro im Jahr versichert ist.




Trecker

Der Lanz Bulldog ist nicht einfach nur ein Traktor, der Lanz Bulldog ist Kult! So sehen es jedenfalls die Mitglieder des Lanz Bulldog Clubs in Werxhausen. 18 Traktoren stehen dort in einem ehemaligen Kuhstall. Einige der Oldtimer sind originalgetreu restauriert und fahrbereit. An anderen wird noch geschraubt und gestrichen. Denn auch das Reparieren gehört zu den Leidenschaften der "Bulldog"-Freunde. Der "Bulldog" wurde 1918 als Ackerschlepper entwickelt und war nicht nur wegen seiner Robustheit und Leistungsfähigkeit erfolgreich, sondern auch, weil er - als es noch keine anderen Dieselschlepper gab - mit Rohöl betrieben wurde und Benzinmaschinen an Zuverlässigkeit überlegen war.


Mittwoch

Flugzeuglandung

Ihren Flugplatz hat die Luftsportvereinigung Göttingen zwar kurz hinter der Landesgrenze im thüringischen Günterode. Aber für Flieger gibt es bekanntlich keine Grenzen und so können die Flieger schon kurz nach dem Start wieder über Niedersachsen ihre Kreise ziehen. Sven Tietzer nahm die Einladung der Luftsportfreunde gern an und ließ sich das Eichsfeld aus der Luft zeigen. Wer die Region selbst einmal aus der Vogelperspektive erleben möchte, kann sich bei den Luftsportfreunden zum Selbstkostenpreis auf einen Rundflug mitnehmen lassen. Und wer lieber selbst in die Luft gehen will, hat die Möglichkeit, sich im Verein zum Piloten eines Segelflugzeugs oder Motorseglers ausbilden zu lassen.




  • Live zu Gast beim einem Amerikanischen Luxusboote-Hersteller aus Rhumspringe
Motoryacht

Ursprünglich hatten Bruno J. Tibus und seine Frau Leopoldine Bootsfahrten auf der Odertalsperre veranstaltet. Doch bereits 1954 begannen sie mit dem Handel von Motorbooten. Denn der Stausee im südlichen Harz war nicht nur für Ausflugsfahrten ideal, sondern auch um Kaufinteressenten die Boote vorzuführen. Der Durchbruch gelang der Firma mit dem Import der damals revolutionären Glastron-Boote, berichtet Leopoldine Tibus. Ihr Mann hatte die Bootsmarke mit den ungewohnt spitzen Rümpfen in Holland entdeckt. Im Gegensatz zu den damals üblichen flachen Böden, sorgte die spitze V-Form für ein deutlich ruhigeres Fahrverhalten. Bruno Tibus importierte die neuartigen Yachten zunächst aus den Niederlanden, später dann direkt aus Texas und hatte damit großen Erfolg bei der deutschen Kundschaft. Auch heute noch kommen Bootsfreunde aus ganz Deutschland nach Rhumspringe. "Die Kunden kennen uns seit vielen Jahren", sagt Leopoldine Tibus. Kein Wunder, schließlich ist die Firma seit mehr als 50 Jahren im Geschäft.

Donnerstag

  • "Ein Feuerwerk des Lichts" - Live zu Gast bei Dietmar Engelhardt in Mingerode
Lichtkunst

Eigentlich wollte Dietmar Engelhardt "nur ein bisschen Farbe in den dunklen Himmel bringen", als er vor einigen Jahren anfing, Lenkdrachen in der Luft zu beleuchten. Inzwischen ist daraus für ihn eine echte Leidenschaft geworden. Der Eichsfelder widmet sich in seiner Freizeit der "Lichtkunst". Entscheidend ist für ihn das Zusammenspiel von Licht, Bewegung und Musik. "Für mich ist Choreografie das Zauberwort", sagt Engelhardt. Im Rhytmus der Musik bringt er bunte LEDs oder Leuchtstoffröhren in Bewegung und sorgt so für atemberaubende Lichteffekte. Unter dem Motto "Magic Dreams" hat er ein eigenes Show-Programm entworfen, in dessen Mittelpunkt die Verknüpfung von Lichteffekten und Musik mit Jonglagetechniken der Maori, der Ureinwohner Neuseelands, stehen. Damit ist Engelhardt im privaten Umfeld, aber auch bei Stadtfesten oder ähnlichen Veranstaltungen im Einsatz - vorausgesetzt, das Umfeld gefällt ihm. "Ich suche Orte mit besonderem Flair", sagt er. Alte Stadtmauern oder historische Gebäude zum Beispiel bieten eine Atmosphäre, die er mag. Mit gezielter Beleuchtung lassen sich diese besonders gut in Szene setzen und bieten die ideale Kulisse für sein eindrucksvolles und temporeiches Jonglage-Programm.

Freitag

Die Kastelruther Spatzen Show- und Coverband
  • Live zu Gst bei der Kastelruther Spatzen Show- und Coverband in Duderstadt

Seit mehr als zehn Jahren gibt es den Kastelruther Spatzen Fanclub Eichsfeld-Leinetal. Die Clubmitglieder besuchen gemeinsam Konzerte, halten Kontakt zu ihren Idolen und feiern zusammen. Zum 40. Geburtstag eines Fanclubmitglieds im Juli 1999 dachten sich die Freunde dann etwas ganz Besonderes aus. Mit Playback und im Outfit der Kastelruther Spatzen überraschten sie das Geburtstagskind mit einem exklusiven Konzert. Das kam bei den Clubmitglieder so gut an, dass sich der denkwürdige Auftritt schnell herumsprach und es schon kurze Zeit später eine Neuauflage gab. Die Wirtin des Vereinslokals feierte ihren 50. Geburtstag und bekam nicht nur persönliche Grüße vom Sänger der Original Kastelruther Spatzen Norbert Rier, sondern auch noch ein Ständchen der frisch gebackenen Coverband, das sie zu Tränen rührte. Mit dem Einverständnis der Kastelruther Spatzen setzte die Show- und Coverband ihre Karriere fort, berichtet Sänger und Fanclubchef Frank Gatzemeier. An den Kastelruther Spatzen faszinieren ihn vor allem die sympathische Art der Musiker und die tiefgründigen Texte der Band. Gatzemeier bringt es auf den Punkt: "Musik und Texte, die die Herzen anfassen". Kein Wunder, dass auch die Show- und Coverband inzwischen große Erfolge feiert und an vielen Wochenenden ausgebucht ist.


Bild- und Textquelle: NDR-Fernsehen

Interview mit dem Eichsfelder Tageblatt

Das Team der NDR-Sendung "Niedersachsen19.30" mit Sven Tietzer zu Besuch in der Redaktion

„Da fahre ich noch einmal hin“

Fünf Tage lang war NDR-Reporter Sven Tietzer auf Entdeckertour im Eichsfeld. In die Redaktion eingeladen, um über seine Eindrücke zu berichten, zeigte sich Tietzer erstaunt über die vielen Facetten des Eichsfelds. Das NDR-Team nutzte seinerseits den Termin, um in der Tageblatt-Redaktion zu drehen.

Von Montag bis gestrigen Freitag waren Tietzer und sein Team in der Region unterwegs. Gesendet wurden ihre Berichte im NDR-Fernsehen in „Niedersachsen 19.30 das Magazin“. „Es ist erstaunlich, was das Eichsfeld alles zu bieten hat“, fasste Tietzer seine Eindrücke gestern zusammen. Für die Reihe „Entdeckertour“ in das Eichsfeld zu fahren, sei sein Wunsch gewesen, dem alle in der NDR-Redaktion sofort zugestimmt hätten, so Tietzer. Was er zu diesem Zeitpunkt vom Eichsfeld erwartet habe? „Südniedersachsen und Mettwurst, aber bestimmt nicht Kastelruther-Spatzen-Fanclub, Schweineversicherungen oder Motorboote“, ist der Fernseh-Reporter beeindruckt. Ein Erlebnis für Tietzer war auch Ernesto de Gerlini. Den „Johannes Heesters des Eichsfeldes“ hatte das NDR-Team in Hilkerode ausfindig gemacht. Das Bekenntnis der Tageblatt-Redakteure, diese Geschichte sei auch für sie neu gewesen, wertet Tietzer als „persönlichen Triumph“. Es sei das Ziel der Reihe, etwas zu finden, über das noch nicht berichtet worden sei, erläutert der Fernsehmann, und bedankt sich für die vielen Tipps aus der Region (siehe Gast-Kommentar links). Auch hier seien die Vorstellungen des Teams weit übertroffen worden. Die Beteiligung der Zuschauer mit Anrufen und Mails sei sehr groß gewesen. „Es gibt so viele Dinge, die ich nicht geschafft habe“, bedauert Tietzer. Das will das NDR-Team dann auch mit dem Dreh in der Tageblatt-Redaktion auf amüsante Art den Zuschauern verdeutlichen. Die gespielte Szene: Tietzer berichtet im Interview über seine Erlebnisse, vermeintlich stundenlang, bis Zeitungsleute und Filmteam einschlafen. Erst am Ende der ausschweifenden Ausführungen schrecken sie wieder hoch. Für die Zeitungsleser wird Tietzer, nachdem die Szene im Kasten ist, konkreter. Was er im Funkhaus als Erstes vom Eichsfeld erzählen werde? „Da fahre ich noch einmal hin“, sagt der NDR-Reporter ohne Zögern. Unter anderem wolle er seinen Töchtern (fünf und acht Jahre) das Grenzlandmuseum zeigen. „Und dann werden wir sicher noch einmal eine Nacht hier verbringen.“ Bis er wieder hier sei, werde gar nicht lange dauern, sagt Tietzer beim Abschied.

Quelle: Eichsfelder Tageblatt, 30.01.2009

Weblinks

Niedersachsen 19:30 - Das Magazin im Internet