Heyerode
Heyerode ist eine Gemeinde im Unstrut-Hainich-Kreis in Thüringen und zusammen mit Wendehausen der südlichste Ort des Eichsfeldes.
Geschichte
Heyerode wurde vermutlich um 1250 gegründet. Die erste urkundliche Erwähnung als Hoiginrade war schließlich im Jahr 1356. Es folgte im Jahr 1363 die zweite urkundliche Erwähnung als Heigenrade und eine dritte wenige Jahre später 1367 als Heygenrode. Um das Jahr 1400 wurde das Grenzhaus erbaut. Die Obermühle wurde 1546 erstmalig erwähnt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Grenzhaus zerstört und 1630 wieder aufgebaut. 1681 wurde in Heyerode das Pestkreuz aufgestellt und geweiht. Im Jahr 1800 wurde die Pfarrei Heyerode errichtet. Die erste Zigarettenfabrik nahm 1892 ihren Betrieb auf, 1906 die erste Strickfabrik.
Das Dorf zählte nach einer statistischen Untersuchung (um 1840) 950 katholische und 10 evangelische Einwohner. Es wurden 137 Wohnhäuser, 99 Stallungen und Scheunen, vier Gemeindehäuser, eine Schule, vier Dorfkrüge (Schankwirtschaften), zwei Mühlen mit je zwei Mahlgängen und drei Bierbrauereien genannt. Die Bevölkerung betrieb zu dieser Zeit überwiegend Textilfertigung: es wurden 25 Webstühle für Wollen- und Halbwollengewebe gezählt, weitere sieben Webstühle zählten als Nebenerwerb. Zwei Schneider, vier Schuhmacher, ein Grobschmied, zwei Hausschlächter, zwei Viehhändler, ein Großhändler sowie fünf Lebensmittelhändler (Victualienhändler) wurden ebenfalls notiert. Der Viehbestand umfasste 32 Pferde, 137 Rinder, 71 Schafe, 44 Ziegen und 50 Schweine. Die Dorfflur umfasste 2107 Morgen Fläche, die landwirtschaftliche Nutzfläche umfasste davon 1400 Morgen Ackerland, 35 Morgen Gartenland, 57 Morgen Wiesen und 4 Morgen Weiden. Ferner wurden 462 Morgen Gemeindewald und 149 Morgen Brachland genannt. Der Ertrag der Felder wurde als schlecht bis mittelmäßig eingeschätzt. Der Obstbau lieferte überwiegend Kirschen und Zwetschen die als Dörrobst haltbar gemacht wurden.