Seeburger See

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Enten auf dem Seeburger See

Der Seeburger See ist ein rund 100 Hektar großes Gewässer im Ort Seeburg im Eichsfeld in Südniedersachsen. An seinen Ufern liegen der staatlich anerkannte Erholungsort Seeburg und sein Nachbarort Bernshausen. Um den See herum führen verschiedene Wanderwege. Der Seeburger See bildet die größte natürliche Wasserfläche in Südniedersachsen. Teilbereiche der Seefläche und der Uferzone stehen unter Naturschutz.

Der Seeburger See wird auch das "Auge des Eichsfeldes" genannt.

Die Sage vom Grafen Isang

Vor langer Zeit - so die Legende - habe sich an der Stelle des Seeburger Sees ein Hügel erhoben, auf dem das Schloss des Grafen Isang stand. Dieser führte ein wildes, gottloses Leben. Eines Nachts sei er um Mitternacht zum Kloster Lindau geritten und gewaltsam in die heiligen Gemäuer eingedrungen. Dort habe er die schönste aller Nonnen entführt, und sie gezwungen, mit auf sein Schloss zu kommen, um ihm zu Willen zu sein. Kaum war die Schande geschehen, erfuhr der Graf, dass die an der er sich vergangen hatte, seine eigene Schwester war, die er bis dahin nicht gekannt habe. Er schickte sie erschrocken mit reichen Schättzen ausgestattet in das Kloster zurück, erlangte aber seinen Glauben nicht wieder und lebte sein lasterhaftes Leben fort. Eines Tages schickte Graf Isang seinen Diener, ihm eine Schlage zu fangen, die ihn der Sprache der Tiere mächtig mache. Er aß, so viel er konnte, und befahl, den Rest zu vernichten. Doch auch sein Diener naschte von der Schlange. Plötzlich hörte er alle Tiere von seinen Sünden sprechen und erfuhr, dass seine Schwester an der Schandtat gestorben sei. Er testete, ob auch der Diener von der Schlange gegessen hatte und sagte, er wolle mit ihm fliehen. Da krähte der Hahn "Eil, eil! Eh die Sonne untergeht" Wenn du dein Leben retten willst, eil, eil! Aber zieh' allein!" Auch der Diener höhrte die Worte des Hahnes, trotzdem wollte er seinen Herrn begleiten. Das war sein Todesurteil: Graf Isang zerspaltete ihm mit dem Schwert den Kopf und ritt über die Zugbrücke hinaus. Als er bei Gieboldehausen angekommen war, sah er die Spitzen seines Schlosses noch glänzen. Plätzlich fing die Erde an zu beben, und aus Furcht ritt Isang weiter. Als er sich ein zweites Mal umsah, war das Schloss verschwunden und an seiner Stelle erstreckte sich der See. Seine Rettung bekehrte den Grafen. Er begab sich in das Kloster Gieboldehausen, schenkte ihm all seine verbliebenen Güter und lebte ein Leben in Buße.

Der Stoff der Sage diente als Vorlage für ein Theaterstück. Außerdem trägt ein Restaurant am Seeburger See den Namen "Graf Isang".