Städtepartnerschaften
Die Stadt Göttingen und ihre internationalen Beziehungen
In Göttingen leben und arbeiten – vor allen Dingen durch die Georg-August-Universität und viel bedeutende Forschungseinrichtungen - Menschen aus vielen Ländern und allen Kontinenten. Ausländische Wissenschaftler und Studierende, eine hohe Zahl internationaler Kongresse und weltweit bekannte Forschungseinrichtungen prägen seit vielen Jahren das Bild einer weltoffenen Stadt „die Wissen schafft“. Dabei war es der Stadt selbst auch immer wichtig, feste internationale freundschaftliche Verbindungen aufzubauen und zu pflegen.
Städtepartnerschaften und –freundschaften stellen ein Instrument dar, auf ein günstiges Klima zugunsten der Beziehungen zwischen Städten und Ländern hinzuwirken. Städtepartnerschaften und –freundschaften sollen Vorurteile, Misstrauen und historisch bedingte Ressentiments abbauen und Verständnis zu anderen Kulturen und Lebensweisen fördern. Die Initiatoren und Unterstützer dieser Form kommunaler Außenpolitik hoffen, so auch ein stückweit zur Friedenssicherung beitragen zu können. Die Städtepartnerschaftsbewegung hat sich in Deutschland - zumindest quantitativ - als sehr erfolgreich erwiesen. Etwa 5000 Freundschaften zwischen deutschen und ausländischen Städten sind bekannt.
Der Stadt Göttingen war es immer ein Anliegen, nicht eine Vielzahl von Städtepartnerschaften zu haben, die lediglich „auf dem Papier stehen“, sondern sich auf einige wenige zu konzentrieren, die finanziell und personell intensiv funktionieren. Auch an Göttingen werden weitere Partnerschaftswünsche herangetragen, die gerne erfüllt würden, aber aus finanziellen Gründen schwierig umzusetzen sind.
Städtepartnerschaften
Göttingen unterhält vier Städtepartnerschaften:
- seit 1951 mit der südenglischen Stadt Cheltenham
- seit 1978 mit der polnischen Stadt Torun /Thorn an der Weichsel, Geburtsort von Kopernikus
- seit 1982 mit der französischen Stadt Pau am Nordrand der Pyrenäen
- seit 1988 mit der Lutherstadt Wittenberg (ehem. DDR), der Wiege der Reformation.
Sonstige Initiativen kommunaler Außenpolitik
Darüber hinaus ist Göttingen dem „Hiroshima-Nagasaki-Bündnis“ beigetreten und hat eine Solidaritätsvereinbarung mit La Paz Centro/Nicaragua unterschrieben. Außerdem ist die Stadt Göttingen Mitglied im Hanse-Bund der Neuzeit.
- Lutherstadt Wittenberg (Deutschland/ Land Sachsen-Anhalt) seit 1988 (damals im DDR-Bezirk Halle)
- zusätzlich unterzeichnete Göttingen 1989 einen Freundschaftsvertrag mit La Paz Centro in Nicaragua.
- seit August 1987 ist Göttingen Mitglied im "Hiroshima-Nagasaki-Städtebündnis" ("Mayors for Peace" = Bürgermeister für den Frieden)
Perspektiven und Initiativen
Natürlich haben sich Sinn und Zweck von Städtepartnerschaften im Laufe der letzten Jahrzehnte fortentwickelt. Standen einst die Aufarbeitung der Vergangenheit, die Aussöhnung und die Überwindung von Misstrauen zwischen ehemaligen Kriegsgegnern im Vordergrund, so ist es heute das Ziel, durch gegenseitige Verständigung und Hilfe das Gefühl der europäischen und außereuropäischen Zusammengehörigkeit zu stärken und auf der Grundlage von Toleranz und Solidarität ein friedliches Zusammenleben zu sichern.
Göttingen ist sehr bemüht, viele Bürgerinnen und Bürger in die Städteverbindungen einzubeziehen. Um Partnerschaften der Bevölkerung nahe zu bringen, ist der Göttinger Partnerschaftsverein ins Leben gerufen worden. Mit dessen Unterstützung wird versucht, gegenseitige Besuche und Erfahrungsaustausche auf allen Gebieten zu initiieren und Sprachaufenthalte in Familien oder Berufspraktika zu vermitteln. Dabei haben Jugendbegegnungen ein besonderes Gewicht. Im Kontakt der Schulen und Hochschulen oder der Vereine und Kulturinstitutionen, in denen sich die Jugend unserer Städte engagiert, liegt die große Chance, die heranwachsenden Generationen für den Partnerschaftsgedanken zu gewinnen.