Waageplatz

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Das Untersuchungsgefängnis am Waageplatz/Obere Masch. Foto: Hinzmann.

Der Waageplatz ist eine Straße in Göttingen. Dort liegt die ehemalige Justizvollzugsanstalt.








In den späten 70er-Jahren

Zeitreise in die späten 70er-Jahre: „Blech raus und Grün rein“ – nach diesem Motto wurden damals Göttinger Plätze umgestaltet. Wie schon beim Wilhelmsplatz mussten auch auf dem Waageplatz in Göttingen Parkplätze einem parkähnlichen Charakter weichen.

Parkplätze werden knapp

„Grünes Licht für Springbrunnen, Blumenbeete und Kugelbäume“ meldete Anfang November 1977 das Tageblatt. Der Kulturausschuss des Rates stimmte „der Verwandlung des Parkplatzes in eine citynahe Grünanlage“ zu. Grund für die eilige Beschlussfassung war die Möglichkeit, Landes- und Bundesmittel für die Umgestaltung einzuwerben. Auf rund 40 mit Parkuhren ausgestattete Stellplätze sollten die Autofahrer verzichten. Ein halbes Jahr später war es soweit. Am 31. März 1977 hieß es im Tageblatt: „Jetzt wird es ernst – denn die Parkplätze werden knapp".

Autofahrer klagen seit Wochenanfang über noch größere Schwierigkeiten, in der Innenstadt ein Fleckchen Erde für ihren vielgeliebten Vierrädrigen zu finden.“ Der Waageplatz war für die Umgestaltung gesperrt worden. „Als seien es der Parkraumnöte noch nicht genug, hat die Stadt gleichzeitig für Montag, 3. April, die Einziehung der 52 Plätze auf der Südseite des Geismar Tores vor dem Amtshaus angekündigt“, entrüstete sich der Schreiber weiter. Enden solle der Notstand aber nach Abschluss der dritten Ausbaustufe des Neuen Rathauses: 152 neue Einstellplätze sollten dort entstehen. Zunächst aber litten die Autofahrer offenbar größte Not.

Brunnen mit Wasserspiel in der Mitte

Der Waageplatz nach der Umgestaltung.

Im Spätsommer 1979 war der Waageplatz fast fertiggestellt. Ein flacher Brunnen mit Wasserspiel in der Mitte, symmetrisch angeordnete Rasenflächen und Wege, kugelförmig beschnittene Bäume und als Barriere zum Leinekanal ein schmiedeeisernes Gitter hatte die Stadt erdacht und in die Tat umgesetzt.

„Sicher nicht nur nach Meinung des Planungsamtes dürfte dieser innenstadtnahe Bereich aufgrund der Umgestaltung aufgewertet werden“, lobt der Verfasser eines Berichtes am 16. August. Dem Autofahrer aber, der gerade erst 40 schöne Parkplätze verloren hat, prophezeit er weiteres Ungemach: „Wenn es nach dem Willen der Stadtplaner geht, wird während der kommenden Jahre dem Parkplatz rund um die Johanniskirche der Garaus gemacht.“


  • Quelle:Göttinger Tageblatt 31.08.2012