Wasserburg Deuna

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Wasserburg Deuna

Die Wasserburg Deuna, am Ortsrand des gleichnamigen Dorfes gelegen, ist eine der wenigen erhaltenen und bewohnten befestigten Anlagen des Eichsfeldes. Am Ende einer Häufung von Burgen und Herrensitzen zwischen dem Scharfenstein und Deuna sollte sie eine der Dünübergänge zur bedeutenden Rhein- oder Salzstraße im Leine- und Wippertal schützen. Wahrscheinlich auf einer älteren Wallburg errichtet, wird ihre Existenz 1266 zum ersten Mal erwähnt. Mit der Inbesitznahme durch den Erzbischof von Mainz (1294) werden vermutlich die im benachbarten Rüdigershagen ansässigen Herren von Hagen mit der Burg belehnt. Denn nach der Zerstörung ihrer Sitze (Ober- und Unterwall in Rüdigershagen) verlegen sie ihren Hauptwohnort nach Deuna. Die Burg wird zum Mittelpunkt ihres Herrschaftsbereichs ausgebaut. Im Bauernkrieg wird die Anlage zerstört, Hans von Hagen, Anhänger Martin Luthers, flüchtet nach Nordhausen. Der Wiederaufbau verzögerte sich, da Mühlhausen nicht bereit war, die Schadensersatzsummen zu zahlen. In der Gegenreformation bleibt die Familie von Hagen protestantisch, ebenso ihre braunschweigischen und schwarzburgischen Untertanen, während die mainzischen wieder katholisch werden.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg erbaut ein Familienzweig 1686 den Vorderhof. Nach Standeserhöhung (Freiherren und Grafen) renoviert die Hauptlinie die alte Wasserburg. Auf den massiven dreiflüglichen Unterbau wurde ein Fachwerk aufgesetzt, der Burggraben an Südseite zugeschüttet und ein Garten angelegt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der Besitz geteilt, es entstanden mit dem Hinterhof und dem Vorderhof zwei Rittersitze. Beide wurden 1945 mit der Bodenreform enteignet. In der alten Wasserburg wurde ein Altenheim errichtet.