Weißenborn-Lüderode
Weißenborn-Lüderode ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Eichsfeld. Sie ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Eichsfeld-Südharz.
Zur Gemeinde gehört der etwa ein Kilometer südlich gelegene Ortsteil Gerode mit dem ehemaligen Benediktinerkloster Gerode.
Geschichte
Die Ersterwähnung von Weißenborn-Lüderode erfolgte im Jahr 874 (Wizzanbrunno). Im „Fuldaer Summarium“ aus dem Jahre 874 wurde der Zehnte, den viele Thüringer Ortschaften an das Kloster Fulda zu zahlen hatten, vom König Ludwig bestätigt. Ludwig hatte im Vertrag zu Verdun 843, bei der Aufteilung des großen Frankenreiches, Ostfrankreich erhalten. Dass das Gebiet um Weißenborn-Lüderode zum Gau „Onefeld“ gehörte geht vor allem daraus hervor, dass Weißenborn, wenn es auch nicht direkt ausgesprochen ist, sondern nur durch Rückschlüsse aus Urkunden zu ersehen ist, als im Gau „Onefeld“ gelegen bezeichnet wird. In seiner „Summa Tradit. Fuld. cap. 11 Nr. 60“ teilt Eberhardus mit, dass Bernhere und Rihmut ihre Güter, im Gau Ohmfeld gelegen, dem Stift Fulda übergeben haben. Das es sich dabei, trotz vieler Anzweifelungen, um unser heutiges Weißenborn handelt, geht aus einer anderen Urkunde hervor. 1157 tauschten, nach einer Urkunde aus diesem Jahr, der Abt Eberhard aus dem Kloster Gerode und der Abt Marcward aus dem Kloster Fulda fulda'sche Güter gegen andere an das Kloster Gerode (vergl. Johann Wolf: Politische Geschichte des Eichsfeldes, Urkundenbuch des 1. Bandes, S. 9). Es handelt sich dabei ohne Frage um die Güter, welche dem Stift Fulda „in pago Onefeld“ geschenkt worden waren. Das Klosterdorf gehörte bis zur Säkularisation 1802 zu Kurmainz. 1802 bis 1807 wurde Weißenborn-Lüderode preußisch und kam dann zum Königreich Westphalen. Von 1815 bis 1945 war Weißenborn-Lüderode Teil der preußischen Provinz Sachsen.
1945 wurde der Ort Teil der sowjetischen Besatzungszone und ab 1949 Teil der DDR. Von 1961 bis zur Wende und Wiedervereinigung 1989/1990 wurde Weißenborn-Lüderode von der Sperrung der nahen innerdeutschen Grenze beeinträchtigt. Seit 1990 gehört Weißenborn-Lüderode zum wieder gegründeten Bundesland Thüringen